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Hier gibt es was zu erfahren. Also guckt ruhig mal vorbei!

Recorde: Rock’n’Roll will never die „Reloaded“:

Die Aufnahmen zu RRWND Reloaded machten wir schon 2018 in Berlin Spandau. Durch die letzten Alben hatten wir einfach mehr Erfahrung und wollten das Beste herausholen. Wir probierten sehr viel herum. Allein das Drumkit zu mikrofonieren dauerte einen ganzen Tag. Eine Kiste Mikros, neue Felle, die perfekte Stimmung, welche Becken? Wir probierten jedes Mikrofon in 3 Abständen und 3 Winkeln aus, um den natürlichen Klang der Trommel einzufangen. Dies ging nur zu dritt. Einer am Schlagzeug, einer am Mikro (Ich) und einer am Pult. Immer wieder Referenzhören. Aber es hat sich gelohnt. Manchmal ist es eben überraschend, welches Mikro zu welchem Instrument passt. Das Drum-Recording dauerte 2 Tage, dann waren 11 Songs im Kasten. Das ist schon eine Leistung. Wir nahmen mit ProTools in 88,2 Khz 24bit auf. Das Material klang hervorragend. Ludwig Maple Set : 14,16,18, 24 Plus Black Beauty Snare.

Im Gegensatz zu vielen Anderen, nehme ich als zweites die Gitarren auf. Viele spielen ja erst den Bass ein. Aber das finde ich nicht optimal, da der Bass eine Brücke von den Drums zu den Gitarren stellen soll. Hier war ich allein und probierte sehr viel aus. 3 Amps parallel geschaltet mit 5 Mikrofonen. Ich setzte mit InEar-Kopfhörer auf und einen Schallschutzköpfhörer drüber. Dann ging ich mit der Gitarre zum Amp und suchte die beste Mikroposition aus, die ich für das Album optimal fand. Ich nutzte den ENGL Powerball 2 mit V30 Box, den ENGL Retro mit V30 Marshallbox und den ENGL Rockmaster. Da ich den vollen Druck wollte, drehte ich die Amps richtig auf. Es war die Hölle in dem Raum. Aber es hat sich gelohnt. Der Sound ist gelungen. Ich spielte das Album in 8 Tagen ein.

Das Bass-Recording war relativ entspannt. Wir nutzen einen Musicman Stingray und einen Warwick. Einen GK Bassamp mit einem D112 davor, ein Signal durch einen EBS Valve Preamp und ein Direktsignal ins Pult. Das Recording dauerte 3 Tage.

Die Keyboards nahm der Keyboarder bei sich Zuhause in Ruhe auf, bis auf unseren Blüthner Flügel, den wir natürlich im Studio aufnahmen.

Die Vocals sind ja immer die größte Anforderung. Ich lernte, dass ich meine Vocals nicht in einer Kabine aufnehmen kann. Durch meinen sehr lauten Gesang, entstehen phasige Wellen und die klingen furchtbar. Also sang ich offen im Raum, so mag ich Vocals eh am liebsten. Ich nutzte ein Neumann TLM-49, welches eine echte Waffe für Vocals ist. Aber nicht optimal für meine Stimme ist. Daher sang ich 2021 fast alle Vocals nochmal neu mit einem Horch Röhrenmikrofon ein, welches extra meiner Stimme angepasst wurde. Das Recording dauerte ein paar Wochen, je nach Verfassung der Stimme. Und jetzt beginnt die große Arbeit.